Zum Fotografieren gehe ich gerne in die Natur und lasse die vielen Eindrücke in Ruhe auf mich wirken. Dabei sehe ich mich intensiv in die Motive ein, d.h. ich taste mich an das Besondere, Außergewöhnliche meines Motives heran, treffe fortlaufend Entscheidungen über Perspektive, Lichtverhältnisse, Entfernung usw. und freue mich über ein gutes Foto oder breche ab und ziehe weiter.
Fotografieren bedeutet für mich, in einen dialogischen Prozess mit der belebten und unbelebten Natur, mit mir selbst und mit den Betrachtern meiner Bilder einzutreten.
Mit meiner Wahrnehmung und meinen Sehgewohnheiten trete ich in Beziehung mit dem zu fotografierenden Objekt, versuche seine verschiedenen Facetten und verborgenen Schönheiten zu erfassen und in einem Foto festzuhalten. Mir ist bewusst, dass sich dabei sowohl meine Wahrnehmung als auch mein fotografisches Sehen ständig ändern und so unterschiedliche Ergebnisse und Qualitäten entstehen.
Ob ein Foto gelungen ist oder nicht, bewerte ich meist intuitiv. Ein gutes Foto ist für mich nicht allein ein Produkt handwerklicher Technik und des Fotoequipments. Ein gelungenes Foto spricht mich an, berührt mich und gibt mir das Gefühl einen gewissen Grad an ‚ästhetischem Gelungen-Seins‘ erreicht zu haben. Diese subjektiv empfundenen Momenterfahrungen sind für mich Antrieb, mich immer wieder neu auszurichten und den nächsten Schritt in Richtung auf ein individuelles fotografisches Profil zu wagen.
In diesem dialogischen Prozess ist mir die kritische und konstruktive Rückmeldung der Betrachter meiner Bilder ein wichtiger Regulator und eine unschätzbare Quelle der Inspiration. An dieser Stelle möchte ich besonders meinen Fotofreunden des Fotoklubs VHS-Fotokunst AG Lüdinghausen danken, die mich mit Ihrer konstruktiven Kritik in den letzten Jahren begleitet haben.
Ich freue mich über Ihr Interesse an meinen Fotos und Ihre Rückmeldungen.
Viel Freude beim Betrachten wünscht
Josef Kieslich